Der Donghak-Aufstand; eine Rebellion gegen die Ungerechtigkeit und Ausbeutung im späten Joseon-Reich
Im Herzen des späten Joseon-Reiches, während Korea unter dem wachsenden Einfluss Chinas und der japanischen Kolonialmacht litt, entbrannte ein Feuer der Rebellion – der Donghak-Aufstand. Dieser Aufstand, der von 1894 bis 1896 tobte, war nicht nur ein Kampf gegen politische Unterdrückung, sondern auch eine Bewegung für soziale Gerechtigkeit und wirtschaftliche Gleichheit.
Der Aufstand wurde angeführt von Choe Jeu (meist bekannt als Jeon Bongjun), einem charismatischen religiösen Führer, der den Donghak-Glauben gründete. Dieser Glaube predigte Toleranz, Gleichberechtigung und die Ablehnung der konfuzianischen Hierarchie, die zu jener Zeit in Korea dominierte.
Choe Jeu, geboren 1856, war ein Gelehrter, der tiefgründiges Wissen über konfuzianische und buddhistische Lehren besaß. Doch er sah die Ungerechtigkeit, unter der das einfache Volk litt, und fühlte sich berufen, zu handeln. Er glaubte, dass die traditionelle sozialistische Ordnung, die auf dem Prinzip der Unterwerfung der Armen unter die Reichen basierte, nicht mehr den Bedürfnissen der Zeit entsprach.
Der Donghak-Glaube sah eine Welt, in der jeder Mensch unabhängig von seinem sozialen Status Respekt und Würde erhalten sollte. Es war ein radikales Konzept für das konservative Joseon-Reich, das sich seit Jahrhunderten an strenge soziale Regeln hielt.
Der Auslöser des Aufstands war die steigende Unzufriedenheit unter den Bauern aufgrund der hohen Steuern, des Grundbesitzproblems und der Verarmung. Die Regierung zeigte kaum Interesse an der Lösung dieser Probleme, und viele sahen in Choe Jeus Donghak-Bewegung eine Hoffnung auf Veränderung.
Die Ideologie des Donghak
Der Donghak-Glaube, auch bekannt als “Ostlernen”, war mehr als nur eine Religion. Es war eine politische Bewegung, die tiefgreifende gesellschaftliche Veränderungen anstrebte. Die wichtigsten tenets waren:
- Gleichheit: Der Donghak glaubte an die Gleichheit aller Menschen vor Gott und lehnte die strenge soziale Hierarchie des Joseon-Reiches ab.
- Soziales Wohl: Die Bewegung setzte sich für die Verbesserung der Lebensbedingungen der Armen ein, einschließlich fairer Löhne, Zugang zu Bildung und medizinischer Versorgung.
- Frieden: Der Donghak lehrte die Ablehnung von Gewalt und Krieg und strebte nach einer friedlichen Koexistenz zwischen allen Menschen.
Der Aufstand selbst
Der Donghak-Aufstand begann 1894 in der Provinz Jeonlla, als Choe Jeu eine Gruppe von Anhängern mobilisierte, um gegen die korrupte lokale Verwaltung zu protestieren. Die Rebellion breitete sich schnell aus und erfasste große Teile des Landes.
Die Aufständischen kämpften mit vereinten Kräften gegen die kaiserliche Armee, die zunächst schlecht gerüstet war, um den Aufstand niederzuschlagen.
Doch trotz ihres anfänglichen Erfolgs waren die Donghak-Rebellen letztendlich den überlegenen Kräften der kaiserlichen Armee nicht gewachsen. Nach zwei Jahren blutiger Kämpfe wurde der Aufstand im Jahr 1896 niedergeschlagen.
Die Folgen des Aufstands
Obwohl der Donghak-Aufstand militärisch gescheitert war, hinterließ er ein bleibendes Erbe.
- Wachstum des Nationalismus: Der Aufstand trug dazu bei, das nationale Bewusstsein in Korea zu stärken und den Wunsch nach Unabhängigkeit von chinesischer und japanischer Herrschaft zu entfachen.
- Soziale Reformen: Die Forderungen der Donghak-Bewegung nach sozialer Gerechtigkeit und Gleichheit inspirierten spätere Reformbewegungen in Korea.
Choe Jeus Vermächtnis
Choe Jeu, obwohl gefangen genommen und hingerichtet, bleibt eine Schlüsselfigur in der koreanischen Geschichte. Sein Kampf für soziale Gerechtigkeit und seine Vision einer gerechteren Gesellschaft haben ihn zu einem Helden des koreanischen Volkes gemacht.
Seine Ideen beeinflussten die Entwicklung Koreas im 20. Jahrhundert und inspirieren bis heute Menschen, die sich für eine Welt einsetzen, in der alle Menschen gleichberechtigt behandelt werden.